In den Fußstapfen des Großvaters
Großzössens Wehr wählt mit Feuerwehrmann Silvio Schmidt neuen Vize / Bildung einer Jugendwehr angedacht
Großzössen. Die Rahmenbedingungen sind alles andere als optimal. Ein wenig attraktives Gerätehaus und ein Einsatzfahrzeug Marke B 1000, das mittlerweile 31
Jahre auf dem Buckel hat. Für Silvio Schmidt waren diese Rahmenbedingungen jedoch kein Argument, um auf der Wahlveranstaltung der Großzössener Kameraden nicht für das Amt des Vizewehrleiters zu
kandidieren, in das er schlussendlich auch gewählt wurde. „Die Feuerwehr muss weitergeführt werden, auch wenn die Bedingungen zweifellos besser sein könnten“, gibt sich der 22-Jährige
kämpferisch.
Und er hat allen Grund zum Optimismus, scheinen doch die Tage des alten Gerätehauses gezählt und die Nachwuchsproblematik in Großzössen nicht unüberwindbar zu sein. „Wir haben bereits einige
Anfragen hinsichtlich der Gründung einer Jugendwehr und auch schon die Zusage von einigen Jugendlichen, zu uns stoßen zu wollen, wenn wir die Struktur der Dienste modernisieren“, so Silvio
Schmidt, der in gewisser Weise in die Fußstapfen seines Großvaters, der viele Jahre der Wehr angehörte, getreten ist. „Die Feuerwehr war immer ein Thema bei uns, Opa hat viel darüber erzählt“, so
der 22-Jährige, der mit 16 in die Wehr eintrat und nach einem halben Jahr auf Probe einen Grundlehrgang absolvierte, an den sich die Ausbildung zum Truppmann 2 anschloss. Doch dabei will es der
Vize-Wehrleiter nicht bewenden lassen. „Ich will es zu etwas bringen, will mich in einem nächsten Schritt zum Truppführer weiterqualifizieren“, gibt sich der Großzössener selbstbewusst und
bedankt sich ausdrücklich bei den Großzössener Kameraden dafür, ihr Vertrauen geschenkt bekommen zu haben. Ein Vertrauen, das er nicht enttäuschen möchte. „Ich bin überzeugt, dass es uns gelingen
wird, die Wehr personell auf einem stabilen Niveau halten zu können“, so Silvio Schmidt, der neuer Einsatztechnik dabei einen großen Stellenwert beimisst.
Einsatztechnik, die indes in Großzössen nicht allzu oft zum Einsatz kommen muss. Der Vize-Wehrleiter sieht darin auch keinen Nachteil hinsichtlich einer fehlenden Motivation der Kameraden. „Jeder
Feuerwehrmann ist froh darüber, wenn er nicht gebraucht wird. Wichtig ist allein, dass wir im Rahmen von Übungen unsere Fähig- und Fertigkeiten auf einem gleich hohen Niveau halten, um dann, wenn
wir doch einmal gebraucht werden, auch wirklich helfen zu können.“ Roger Dietze