Ein Kinderpalast für Großzössen
Konjunkturpaket II hilft, einen Ersatzneubau für 39 Steppkes zu errichten
Großzössen. Ein Schmuckstück für Großzössen. Die stellvertretende Leiterin der Kindereinrichtungen Lobstädt, Annett Kwiatkowski, konnte es gestern Nachmittag nicht oft genug betonen: "Wir
sind so glücklich über all das, was in den letzten vier Monaten passiert ist. Die Bedingungen für unsere Kinder und Mitarbeiter haben sich enorm verbessert."
Von Cornelia Braun
Gemeint ist der Ersatzneubau der Kindertagesstätte in Großzössen. Dank der Fördermitteln aus dem Konjunkturpaket II hatte die Gemeinde Neukieritzsch viel Geld investiert, um optimale Bedingungen
für die Großzössener und Kahnsdorfer Kinder zu schaffen. Rund 340000 Euro flossen in diese Einrichtung.
Gestern gab es nun anlässlich der Einweihung der Kindertagesstätte einen Tag der offenen Tür mit Eltern und interessierten Bürgern. Zur Eröffnung durfte ein kleines Programm der Steppkes nicht
fehlen. Entsprechend der Jahreszeit erklang "Schneeflöckchen, Weißröckchen". Doch es war zu erkennen, dass die Kinder neugierig auf die Einrichtung waren und die Erwachsenen nach Glühwein und
Bratwurst schielten. Für Letzteres sorgte die Interessengemeinschaft "Neue Helene", die die Einnahmen der Kindereinrichtung zur Verfügung stellen will.
"Wir haben das alte Gebäude weggerissen und an dessen Stelle einen Fertigteilbau errichtet", sagte der Sachbearbeiter des Bauamtes Neukieritzsch, René Hertzsch. Es sei mit vorgefertigten Modulen
entstanden. "Die Einrichtung wäre für 31 Kindergarten- und acht Krippenkinder ausgelegt", erklärte Bauamtsleiterin Ursula Zander. "Als Gemeindeverwaltung waren wir froh, dass die
Kindereinrichtung und die Eltern viel Verständnis für die Übergangslösung gezeigt haben", sagte Bürgermeister Henry Graichen. Denn die derzeit etwa 23 Kinder waren vorübergehend in der Lobstädter
Einrichtung einquartiert worden. "Fertig ist die Einrichtung nicht. Die Außenanlagen sind noch in Arbeit", informierte die Bauamtsleiterin.
Die einstige Kindergartenleiterin der Großzössener Einrichtung, Monika Hinz, zeigte sich begeistert. Beim Aufzählen der Neuheiten fand sie fast kein Ende: "Ich war 30 Jahre in der
Kindereinrichtung Großzössen. Wir mussten am hellerlichten Tag Licht in den Räumen anhaben. Jetzt können die Kinder am Tisch sitzen und durch die großen Fenster verfolgen, wie der Schnee auf die
Bäume fällt", schwärmte sie. Für die Kinder gäbe es nagelneue Sanitärräume. Es sei ein Kinderpalast entstanden.
Begeistert ist auch Margitta Patzschke, die gute Seele der Einrichtung. Sie wirbelte noch kurz vor der Einweihung des Ersatzbaus mit dem Wischeimer durch die Zimmer, damit alles schön sauber und
gemütlich aussah. Die 59-Jährige gehört bereits zum Inventar der Einrichtung. "Ich bin hier schon selbst in den Kindergarten gegangen", erzählte die Großzössenerin. Als Gemeindearbeiterin hilft
sie immer aus, wenn Not an Mann ist.
Gemeinderat Claus Brunke (CDU) brachte die Arbeit der Verwaltung auf den Punkt: "Wenn Neukieritzsch etwas in die Hand nimmt, wird es ordentlich". Dabei zeigte er sich optimistisch, dass der
Kinderboom in Neukieritzsch anhält. "Gegenwärtig planen wir am Hainer See ein neues Wohngebiet mit 80 Baugrundstücken. Wir sind optimistisch, dass dort viele junge Leute bauen werden", blickte
auch Bürgermeister Graichen optimistisch in die Zukunft, während die Kinder "Tirala, so lustig ist es im Kindergarten" sangen.
Bürgermeister Henry Graichen begrüßt die Großzössener und Kahnsdorfer Bürger zur Einweihung des Ersatzneubaus der Kindertagesstätte in Großzössen. In nur vier Monaten wurde das Projekt realisiert. Die Interessengemeinschaft "Neue Helene" übernahm gestern die Versorgung und spendet den Erlös für die Einrichtung. Foto: Jens Paul Taubert