Am Samstag, dem 28.09.2013 begrüßen wir Gäste aus Deizisau auf unserem
„Helene-Platz“ – Platz der verlorenen Orte.
Wie schon berichtet, erwartete Neukieritzsch zum letzten Septemberwochenende eine
27- köpfige Delegation der Partnergemeinde Deizisau . Im Rahmen einer Besichtigungstour rund um das Neuseenland, stand für Samstag, den 28. September gegen 16:00 Uhr auch eine Besichtigung
unseres neuen Schmuckstücks, dem „Helene-Platz“ – Platz der verlorenen Orte in Großzössen auf deren Programm. Da die Besichtigung zu besten Kaffeezeit stattfinden sollte, hatte unser Vorstand
spontan beschlossen, die Besucher, auch als Gäste unseres Vereins, mit Kaffee und Kuchen zu empfangen.
Schnell waren die Bierzeltgarnituren von den Männern des Vorstandes aufgestellt während sich die Frauen um Kaffee, Kuchen und belegte Brötchen kümmerten. Unser Vorsitzender Herr Bodenlos begrüßte
die Reisegruppe, bestehend aus den Daizisauern und einigen Gemeinderäten ganz herzlich. In kurzen Worten stellte er unseren Verein IG „Neue-Helene“ e. V. vor und erläuterte anschließend wie aus
der Idee, der devastierten Orte zu gedenken, ein konkreter Plan entstanden ist, der dann in einmütiger Gemeinschaftsarbeit zur Entstehung unseres Helene-Platzes geführt hat. Interessiert folgten
die Gäste den Ausführungen, in denen noch einmal das gute Zusammenwirken von Verein, Geschichtswerkstatt und der Gemeinde Neukieritzsch betont wurde. Beim anschließenden Kaffeetrinken kam es zu
vielfältigen Gesprächen zwischen den Daizisauern und unseren anwesenden Vorstandsmitgliedern.
Sehr angetan waren die Gäste aber auch von der Tatsache, dass unser Vereinsvorsitzende der Chef der Bäckerei im Dorf ist. Da diese sich ja gleich gegenüber vom Helene - Platz befindet, äußerten
einige Gäste den Wunsch, mal eine Backstube von innen zu sehen. Ohne lange Diskussion öffnete Herr Bodenlos seine Backstube und zeigte, da der Platz nicht für alle auf einmal ausreichte, in
einigen Durchgängen sein „Heiligtum“. Da er im Vorfeld in seiner Erläuterung zur Vereinsarbeit auch erwähnte, dass wir jedes Jahr für einen guten Zweck, wie z.B. Kinderheim, Kindergarten und
Kinderhospiz spenden und dieses Jahr das Kinderhospiz in Markkleeberg bedacht worden, haben einige gleich fleißig die Spendendose auf der Ladentheke gefüttert. Zum Abschied schenkte er noch jedem ein frisches Brot als Kostprobe. Gegen 17:00 Uhr machte sich die Gesellschaft auf die Weiterreise, denn es standen ja
noch weitere Stationen im Besichtigungsprogramm der Reisegruppe.
Besuch der ILE - Förderbehörde
„Helene-Platz“ – Platz der verlorenen Orte in Großzössen
Am 9. Oktober 2014 fand im Rahmen einer Besichtigungstour durch die Mitglieder des Koordinierungskreises der ILE – Region Südraum Leipzig unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Groß, eine Begehung unseres schönen Platzes statt. Die Förderbehörde war auf einer Ergebnistour, um die mit öffentlichen Mitteln geförderten Projekte in unserer Region zu begutachten.
Herr Hertzsch vom Bauamt Neukieritzsch und unser Vereinsvorsitzender Herr Bodenlos begrüßten die Mitglieder der Finanzbehörde herzlich und umrissen abwechselnd in kurzen Worten die Beweggründe zur Entstehung des Projektes.
Herr Bodenlos hatte einige Bilder des Gasthofes „Zur fröhlichen Wiederkehr“, im Volksmund aber stets „Scharfe Ecke“ genannt, mitgebracht. Der seit über 20 Jahren leer stehende Gasthof war nur noch eine Ruine und ein Schandfleck mitten im Dorf, die trotz vieler Bemühungen sie zu veräußern keiner haben wollte. Durch die großzügige ILE – Förderung entstand eine wunderschöne Grünanlage mit Erinnerungstafeln, Parkplätzen und einem kleinen Spielplatz, die von der Bevölkerung aber auch von Ausflüglern und Touristen angenommen wird. Anstelle einer Namenstafel gibt ein großer Findling auf dem Platz Auskunft über den Namen: „Helene-Platz“ – Platz der verlorenen Orte.
Manchmal hängen uns Besucher aus den devastierten Orten, nach einem Besuch, kleine Botschaften an die Gabionen. Wir sammeln und archivieren diese. Ab und an werden wir sie zu besonderen Anlässen (z.B. Dorffeste oder Helene-Tage) auch mit ausstellen.
Nachdem sich die Kommission überzeugt hatte, dass die ausgereichten Fördermittel im Großzössener Projekt gut angelegt waren, verabschiedeten sie sich mit dem Wunsch, dass wir hoffentlich noch viele gute Ideen entwickeln, um unser Dorfleben abwechslungsreich und lebenswert zu gestalten.